Marx hat Brecht hat uns gelehrt
WENN DIE NOT AM HÖCHSTEN
IST DIE RETTUNG AM NÄCHSTEN
das heisst, dass wir gelernt haben zu warten,
dass die Krise kommt
um die Revolution zu beginnen.
die Krise ist da,
seit zehn Jahren wird sie von allen Seiten ausgerufen
immer wieder neu
wird ein Ausnahmezustand der Verhältnisse beschwört
und schleichend, schleichend, schleichend
so leise, dass der Unmut nicht mithört
verschärfen sich die Gesetze
vermehrt sich die Überwachung
erhöht sich der Preis fürs Leben.
ich habe mein gesamtes Erwachsenenalter in dieser Krise verbracht.
das heisst, ich weiss gar nicht, wie es ohne Krise ist, das Leben.
ICH HABE VON DER KRISE NICHTS MITBEKOMMEN WEIL SIE NORMALITÄT IST
die Krise hat System.
so, tell me, what are we waiting for?
wirklich darauf, dass ein Messias kommt und uns erlöst?
oder darauf, dass es jetzt WIRKLICH schlimm wird?
es wird kein Moment kommen, in dem die sogenannte Mehrheit von der Revolution überzeugt ist
bevor sie passiert.
es wird überhaupt kein Moment kommen.
WAS WIR TUN KÖNNEN
Augenblicke erzeugen
die Tat als Festival
den Alltag radikalisieren
Spielen als politisches Statement
die Verhältnisse zwischen uns regeln
sowohl im ökonomischen als auch im sozialen
uns umeinander kümmern
statt um die Krise.
das heisst weder,
dass keine Aktionen mehr passieren sollen
noch,
dass jegliche Art von theoretischer Arbeit
zu Ende ist.
im Gegenteil
es geht darum, diese Dinge in unser tägliches Sein
die Freund*innenschaft
übergehen zu lassen.
nicht mehr länger auf den Untergang warten
sondern aus der Situation heraus handeln lernen.
JETZT
dieser Moment ist genau so gut wie jeder andere.